Er ist das Herzstück jeder Schwingarena: Der Brunnen. Für dasjenige Kunstwerk in Appenzell haben sich die Verantwortlichen etwas Spezielles ausgedacht: Der Brunnen ist aus einem einzigen Stück Holz – genauer gesagt aus einem rund 170-jährigen Fichtenstamm mit einer speziellen Astgabelung. Gewachsen ist die Tanne an einer abgelegenen Stelle zwischen Kronberg und Säntis. Mit einem Spezialhelikopter wurde sie Ende 2019 ins Tal transportiert. Dort wurde der Stamm in einer Zimmerei in Eggerstanden bearbeitet. Dabei war vor allem die Bohrung für den Wasserschlauch eine knifflige Angelegenheit: Um das Loch dafür zu bohren hat der Appenzeller Kunsthandwerker Martin Fuchs eigens eine spezielle Bohrvorrichtung entwickelt, mit der schräg durch die Astgabelung gebohrt werden konnte. Seit vier Jahren wartet nun der über vier Meter lange Brunnen auf seinen grossen Auftritt am 8. September in der Schwingarena von Appenzell.
Die Brüder Walter und Sepp Koller, sowie Thomas Fässler und Martin Fuchs haben das Prunkstück gemeinsam in hunderten von Freiwilligenstunden kreiert. Der Brunnen wurde bewusst weder mit Schnitzereien verziert, noch mit Farbe oder Lack bearbeitet. Die Naturschönheit aus Fichtenholz geht am 8. September als «Schönschwinger-Preis» an den Schwinger, der am attraktivsten geschwungen hat – oder er kriegt den erzielten Erlös aus der Versteigerung des Brunnens. Sollten für den Brunnen mehr als 3500 Franken geboten werden, geht der Mehrbetrag an die Nachwuchsförderung des Schwingclubs und des Turnvereins Appenzell.